Anschreiben an den Dän. Botschafter

 

An den dänischen Botschafter Seine Exzellenz Per Poulsen-Hansen

 

mit der Bitte um Weiterleitung an die Dänische Regierung, das Parlament der Faröer Inseln und seine Bewohner

 

 

Sehr geehrte Entscheidungsträger, liebe Einwohner der Faröer Inseln

 

Ich achte die Einwohner der Färöer Inseln, die Geschichte Ihres Landes und seiner Traditionen.

 

Eine davon ist „Grindadrap“, das jährliche Erlegen von Delfinen und Walen, von deren Fleisch Sie sich seit Jahrhunderten ernährt haben. Das war bisher so für Ihre Landsleute gültig und sicher auch richtig.

 

Sollten Sie sich nicht heute aktuell einmal fragen, ob das weiterhin so Bestand haben muss?

Vor allem, wenn Sie sich folgende Tatsachen vor Augen halten:

 

Wale und Delfine sind nicht einfach „nur“ Tiere, vergleichbar mit sonstiger Nahrung für den Menschen aus dem Meer, sondern sie sind SÄUGETIERE, d.h., sie müssen an die Wasseroberfläche zum Luftholen wie wir Menschen, sie säugen ihre Babys wie wir Menschen und ziehen sie in Familienverbänden auf wie wir, haben (Delfin-)Schulen, beschützen ihre Schwachen und Kranken und haben im Meer noch niemals ohne Not einem Menschen etwas zuleide getan!

 

Und vor allem!  Wissen Sie eigentlich, welch wunderbare Wesen Sie hier jedes Jahr jagen und erlegen bzw. jagen und erlegen lassen? Wale und Delfine sind hochentwickelte, spirituelle Wesen, die sich entschieden haben, aus Liebe zu uns Menschen, uns auf unserem weiteren Entwicklungsweg zu unterstützen und stellen darüber hinaus das Gleichgewicht in unseren Meeren sicher. Jeder Einzelne von ihnen ist von größter Bedeutung für unseren Planeten.

 

Das gilt es für uns Menschen jetzt zu erkennen, uns ihnen -genau wie sie uns- in Liebe zuzuwenden und entsprechend zu handeln. Jeder einzelne von uns ist aufgerufen, Frieden mit den Walen und Delfinen zu schließen und ihr Recht auf Unversehrtheit und Schutz anzuerkennen.

 

Wäre es nicht wirklich an der Zeit, aus diesem Wissen heraus SOFORT mit der Jagd auf sie aufzuhören und von der überzeugtesten Wal- und Delfinfang-Nation zur überzeugtesten Wal-und Delfinschutz-Nation zu werden? Sie könnten als leuchtendes Beispiel dienen, wie jahrhunderte alte Traditionen überdacht und zu einem höheren Aspekt, nämlich der Bewahrung der Schöpfung und allen Lebens, verwandelt werden könnten. Wir könnten unseren Kindern eine Welt der Schönheit, der Liebe und Harmonie zeigen.

 

Ihr FEIER-Tag am 29.7. könnte zu einem wahren Fest werden, in dem Bewusstsein von Verbundenheit mit diesen besonderen Wesen und sie sozusagen „vor Ihrer Haustür“ begrüßen zu dürfen. Gewiss gibt es in Ihrer Tradition auch sportliche Wettkämpfe oder andere Möglichkeiten, diesen Tag angemessen zu begehen.

 

Auf diese Weise könnten Sie Menschen aus der ganzen Welt anziehen und Ihre wunderbaren Inseln mit ihrer einzigartigen Naturlandschaft zu einem wahren Ort der Begegnung machen.

 

Von Herz zu Herz

Jutta Helmecke

 


Anschreiben ans Faröer Parlament

 

Dear decision-makers, dear inhabitants of the Faroes,

 

I have always had a great respect for you and the history and the traditions of your land.

One of the yearly traditions that caught my special interest is the hunting of the whales and dolphins. That your people have nourished themselves that way was certainly justified and necessary.

 

On the other hand one can ask if this hunting is still indispensable in our modern time.

There are many negative aspects to be considered:

Whales and dolphines are very special animals. One cannot compare them to other sea creatures, they are MAMMALS. Like the human beings they have to swim to the surface of the water to get air. Further they nurse their young. They are raised in families, which they love the same way we do, and trained in whale- and dolphin-schools.

They show empathy by protecting the weak and ill. And amazingly they have never harmed any human being without being dangered themselves.

 

Most important of all:

Do you know what wonderful creatures you allow to be hunted and killed?

These animals are highly developed, they are spiritual creatures. They have chosen to help in the development and support of humanity by caring for the balance of the sea life.

Thus every single animal is of great importance for our planet.

 

That means, for mankind, for every country, for every individual, the time has come to show

that we want to help actively:

The whales and dolphins have to have a guarantee for the protection of their safety. We all must make peace with them.The hunting should be immediately stopped.

Thus the Faroe Islands could be changed from a convinced whale-and-dolphin-hunting nation to a convinced whale-and-dolphing-protection nation. By questioning and dropping old traditions your country could play a leading role in the protection of the whole creation.

We could present our children a world of love and harmony.

 

Your NATIONAL HOLIDAY on the 29th of July could be used as a vehicle to become conscious of the beauty and value of the wonderful creatures that could be watched and greeted at your doorstep. Instead of „Grindadrap“ you could certainly choose other traditional games.

In this way you might reach many people all over the world and invite them to visit your beautiful islands with their very special landscape. People with similar ideals would love to meet.

 

From heart to heart

 

Jutta Helmecke

 


Schreiben auf einen Zeitungsbeitrag

über die Faröer Inseln: Reisebericht des Fotografen Martin Zwick, Berliner Zeitung vom 22./23.10.16, 

"in völliger Einsamkeit".

 

...(Thema Grindwaljagd und die Frage nach einem - von Tierschützern geforderten- Boykott der Inseln),

...letzter Absatz...

Mit solchen   Boykotten kann ich gar nichts anfangen, dann dürfte man ja auch nicht mehr nach Japan oder Norwegen reisen. Man muss wissen, dass der Walfang auf den Faröern seit Hunderten von Jahren Tradition ist. Dass nur für die Selbstversorgung gejagt wird und keine geschützten Arten getötet werden. Für Verbote gibt es also gar keine rechtliche Grundlage, genauso gut müsste man dann Wildjagden in Botswana verbieten. Was die Färinger betreiben, ist kein wildes Abschlachten. Da würde ich zum Beispiel Trophäen-Jagden viel kritischer sehen.

 

 

Sehr geehrter Herr Zwick,

Sie haben sicher recht,  Boykottaufrufe könnte man dann auch mit Recht für viele andere Länder geltend machen.
Aber haben Sie sich schon mal gefragt, was veranlasst andere Menschen, so etwas zu fordern?

Waren Sie schon einmal  zu diesem Zeitpunkt vor Ort und haben das „organisierte“ Abschlachten, wenn schon nicht das wilde,  dieser wundervollen Wesen miterlebt?

Hat Ihnen das nicht förmlich das Herz zerrissen? 
Mir dreht sich schon der Magen dabei um, wenn ich nur die Aufnahmen davon sehe.

In Volksfeststimmung am Nationalfeiertag ( 29.7. ) unter den Augen von Kindern zutiefst friedlichen, den Menschen in Liebe  zugetanen Wesen und ohne ( Ernährungs-) Not!!! auf brutale Weise das Leben zu nehmen. Was soll das anderes sein als ein barbarisches Massaker???

Oder sind wir Menschen schon so abgestumpft und verroht, das wir das gar nicht mehr erkennen und wahrnehmen, wenn  fühlenden Wesen so etwas angetan wird:

Zusammengetrieben in eine Bucht wird ihnen ein Eisenhaken ins Blasloch gerammt, dann wird ihnen das Rückgrat und die Kopfarterie durchtrennt und sie verbluten langsam und qualvoll!!!
Selbst Mütter mit ihren Kälbern bleiben hiervon nicht verschont.

Das soll normal und hinnehmbar sein???

Im übrigen gibt es

  1. die Berner Konvention zum Schutz von Walen mit einem Walfangverbot seit 30 Jahren!
  2. ist das Fleisch von Walen derart mit Giftstoffen angereichert, dass sogar die eigene Regierung vor dem Verzehr warnt.
  3. würde der Verweis auf sog. Traditionen  bedeuten, bestehende Missstände widerspruchslos hinzunehmen und sie nicht neu zu hinterfragen.


Sie präsentieren mit Fug und Recht  in schönen Bildern die herrliche Natur der Faröer Inseln. 
Wäre es nicht  schön, auch Fotos vor Ort erstellen zu können  mit Whalewatching Aufnahmen von
diesen frei und in Frieden lebenden Riesen der Meere, vielleicht gar mit einem Blick in ihre Augen, um ihre Seelentiefe und wahre Größe einzufangen. Das müsste Sie doch eigentlich als Fotograf motivieren und reizen...

Es wäre mir eine große Freude, Ihr Herz angesprochen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Jutta Helmecke